die krankheit wunder (UA)
Ein Gedichtzyklus über das Leben mit einer dementen Frau
von Roberta Dapunt

FR 18. November, 19:30 Uhr

Regie: Rainer Escher

mit Elisabeth Auer und Hedwig Franke

Produktionsleitung und Bühne: Holger Endres

Eintritt: 12 € / 6 € (ermäßigt)

Pressestimme
»(ein) Zyklus, in den vieles fast träumerisch leicht eingeflossen ist, als ginge es nicht um Leben und Tod, sondern um die Annäherung unterschiedlicher Existenzformen. (...)

Die Bindungen zur Welt gehen verloren, jetzt reden die Texte von Schönheit und Wahrheit, von Zärtlichkeit und Verletzlichkeit.«
Mannheimer Morgen

Roberta Dapunt ist eine italienische Lyrikerin.
Sie lebt auf dem alpinen Bauernhof ihrer Schwiegereltern. Dort hat sie ihre an Demenz erkrankte Schwiegermutter Uma gepflegt und betreut.
Daraus entstand der Gedichtzyklus "die krankheit wunder". Mit ihm hat sie die Erfahrung, die sie mit dieser Krankheit machte, verarbeitet. In über 50 Gedichten entsteht so ein Gemälde von den Mühen und Ängsten, den alltäglichen Katastrophen und den seltenen Freuden, die einem bei der Pflege begegnen.

Im Zentrum der Gedichte steht die Krankheit von Uma: die große Tragödie des Verschwindens oder Verdämmerns eines Menschen und der Schmerz der Angehörigen, die diesem Verschwinden zusehen und begleiten; die Gedanken, die Ängste, die bei der pflegenden Person entstehen. Das Leben und die Gedanken Umas scheinen nur noch im Denken der Pflegerin auf und sind eher "abgeleitet" als echtes Wissen. Denn Uma schweigt – zuerst war ihre Sprache noch verständlich, aber immer mehr kam ihr das Sprechen abhanden, bis nur noch ein Trümmerfeld vorhanden war und schließlich das Schweigen. Die beiden Leben verschmelzen zu einem einzigen, unentwirrbaren Gesang.
Die Gedichte handeln von der innigen Beziehung dieser zwei Frauen. In die Stille schieben sich die Aussagen der Lyrikerin, die durch die "Vollkommenheit" der Kranken ihr eigenes Schaffen in Frage gestellt sieht.

Dapunt erschafft mit ihrer manchmal fragmentarischen Sprechweise eindringliche Bilder dafür, was es bedeutet dement zu werden und was es mit dem macht, der für den Kranken verantwortlich ist.

Gefördert vom Kulturamt der Stadt Mannheim